Folgende Geschichte ereignete sich vor zwei Wochen.
Nach dem lustigen Dreh einer Mini-Wandersendung für unseren kleinen Stadtsender, sitze ich hochmotiviert auf unserem Balkon in der Sonne, als mich
ein Inspirationspartikel streift.
“Bergisches Land”, denke ich und summe in Gedanken unser Heimatlied vor mich hin, “wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt, die Berge hoch ragen, der Amboss erklingt…–hm..AMBOSS…Schmied…..Wälder…Legenden..”
Und an jenem herrlichen Sonntag auf unserem Balkon, beschliesse ich, den mir unbekannten Waffenschmied, der ganz in der Nähe wohnt, aufzusuchen.
Den Besuch plane ich am darauffolgenden Dienstag, nach der Erledigung des Wocheneinkaufs.
Einkaufen…..brrrr……ich HASSE es.
So stehe ich also schließlich an der Kasse im LIDL, während die Kassiererin meine frisch erworbenen Lebensmittel abpiept, als hinter mir plötzlich eine Stimme ertönt:
“Waß ßin Sie fur aine ßöne Fraau!”
Ein kleiner, sehr freundlich wirkender Mann mit Käppi und blauer Latzhose steht hinter mir und grinst mich an.
“Hola. Danke. Sie sind Spanier, nicht wahr?” frage ich grinsend.
“Oh ja, ich bin ßpanier und ßie ßind “guapa” und die Damäh an die Kaßße, ßie wird auch mitt jädde Tag ßöner!”
“Wie geil ist das denn?!”, denke ich höchst amüsiert und grinse breit, während die Dame an der Kasse routiniert antwortet:
“Sach ma, hast Du eigentlich ein Lexikon für die ganzen Sprüche, die Du immer raushaust?”
“Iß bin ßpanier und meine Mama hatte gehabt zu kleine Brust für mich, immer ßuwenig Milch, daher mußte ßie gäben die Milch von die ßtier und deßwegen bin ich ßo”, ruft er gut gelaunt.
Die Kassiererin und ich lachen laut.
“Also nicht nur “sangre caliente” (heißes blut) auch noch “sangre caliente del Torro” (heisses stierblut). Na, dann kann ja nix mehr schief gehen”, lache ich.
“Ah, tu hablas espanol! (ah, du sprichst spanisch)”, freut er sich.
“Solamente un poco (nur ein bißchen)”, rudere ich zurück.
“De donde eres? (Woher kommst Du?)”, fragt er mich.
“Äh, de Buchholzen.”
“Oh, yo soy de Eifgen!” ruft der nette Mann.
“Eifgen? Was machst Du denn da?”
“Iß binne die ßmied!”
Fassungslos halte ich in meinem Bewegungen inne und starre ihn an, in meinem Hals steckt ein irres Lachen.
Ich bringe nur heraus:”Unglaublich!!…….zu DIR wollte ich gleich!”
“Oh, ßöne Frauen dürfen mich immär beßuchen. Jedärßeit!”
Gemeinsam verlassen wir den Supermarkt und ich erzähle ihm von meiner Idee. Wir stehen noch eine Weile auf dem Parkplatz und unterhalten uns:
über Dreharbeiten, Schmiedekunst und alte Autos…..-
Fassungslos sitze ich kurz darauf hinter dem Steuer meines Wagens und das irre Kichern, das in mir hochsteigt, will gar nicht mehr aufhören.
Und so lernte ich Manuel kennen….
Manuel, den Schmied, den ich eigentlich besuchen wollte, aber vorher an der Kasse im Lidl traf……
…..Das Leben kann herrlich verrückt sein…..
(Der Dreh hat mittlerweile stattgefunden.)
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