Die zwei Wanderer habe ich in meiner Bildhauer-Zeit zum Leben erweckt. Sie führen durch die verschiedenen Geschichten, die ich über jede meiner Skulpturen geschrieben habe. Ich entdecke diese, mittlerweile 14 Jahre alten, Geschichten gerade neu und teile diese jetzt einfach mal mit Euch…..
Der Anfang?
Irgendwo bewegen sich zwei Wanderer auf verschlungenen Pfaden.
Zwei Wanderer, wie sie in ihrem Äusseren nicht unterschiedlicher sein könnten. Der Eine ist klein und ein wenig untersetzt mit kurzen, aber flinken Beinchen und spitzen Schnabelschuhen an den Füssen. Er trägt eine ovale Brille auf seiner runden Nase und ein Spitzbart ziert sein rundes Kinn. Auf seinem Kopf trägt er ein Barett und seinen Hals ziert ein roter Schal, der lässig über dem braunen Mantel liegt.
Sein Gefährte trägt einen großen, schwarzen Hut mit einer breiten, zerfransten Krempe. Der zweite Wanderer ist gross und schlank. Lange Kotletten und ein vorstehendes Kinn geben ihm ein markantes Äusseres. Seine dunkle, ausgebeulte Hose scheint, trotz seiner Grösse, viel zu lang, so dass die Hosenbeine seine klobigen Schuhe fast verdecken. Auf seinem Rücken trägt er einen grossen, braunen Lederbeutel.
Beide Wanderer wirken alterslos, der Zeit enthoben, auch wenn man bei näherer Ansicht den kleinen Wanderer für älter halten mag.
“Du und ich, wir beide haben schon viel gesehen, lieber Freund. Wir ziehen durch Myriaden von Welten und entdecken deren Geschichten und Legenden und bewahren sie vor dem Vergessen. Wir sind Beobachter, Ratgeber und Wegweiser. Das ist unser Auftrag. Darum leben wir ewig.”
“Es ist nur für immer und das ist gar nicht lang”, der grosse Wanderer lächelt, “weisst Du schon, was uns als Nächstes erwartet?”
“Oh, ich habe da so ein Gefühl”, der kleine Wanderer rückt seine Brille zurecht, “die nächste Geschichte wird uns sehr bald offenbart.”
Beide schweigen und setzen ihren Weg fort, der sie durch endlose, wundersame Welten führt.
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