Als ich meine Anzüge einmottete (nicht, dass ich sie oft im Büro getragen hätte), fiel es mir vergleichsweise leicht.
Lange Zeit fristeten sie ein Schattendasein in meinem Kleiderschrank.
Sei es, weil ich hinausgewachsen war oder weil es keine Gelegenheit gab zu der ich sie tragen konnte.
Nach einigen Jahren, in denen ich die “Bürouniform” gelegentlich ans Tageslicht geholt, mich mit ihnen vor den Spiegel gestellt und sie mir vor den Körper gehalten hatte, stellte ich fest: DAS bin ich nicht mehr. DAS war mal.
Aber so WIRKLICH, WIRKLICH, WIRKLICH konnte ich sie noch nicht loslassen, weil es einen Teil meiner Vergangenheit darstellte, an den ich mich im Grossen und Ganzen sehr gern zurückerinnere.
Ich liess sie also dort wo sie waren und ignorierte das wachsende Platzproblem.
Irgendwann war es dann, als wäre ein innerer Schalter umgelegt worden und ich stellte mich vor den Kleiderschrank und fragte laut:
“Was GLAUBE ich zu brauchen, obwohl es in Wirklichkeit nur noch als Staubfänger dient?”
Ich entsorgte viele Klamotten an diesem Tag,
einiges davon mit einem Funken Wehmut.
Später allerdings blickte ich in meinen Schrank und fand und “FÜHLTE” geordnete Klarheit.
Ebenso sollte man gelegentlich auch mit Gedanken, Lebensansichten und Gewohnheiten verfahren.
“Was dient mir nicht oder nicht mehr? Was behindert mich?
Kann und will ich es loslassen? WIE kann ich es loslassen?”
Aufräumen, egal wo, ob im Innen oder im Aussen, ist
grundsätzlich immer ein guter Anfang.
Schreibe einen Kommentar