Als ich kürzlich mit einer Freundin walkte, die früher Marathonläuferin war
(was ich bis dato nicht wusste), sagte sie:“Am schlimmsten ist es eine gerade,
lange Strecke im platten Land zu laufen. Du siehst alles, was vor Dir liegt, auch das in ganz weiter Ferne. Es gibt keine Überraschungen und Du sehnst Dich förmlich nach einer Kurve oder einer Steigung.”
“Aber, ist es denn nicht einfacher eine gerade Strecke ohne Steigung und so zu laufen?”
“Mental ist es auf Dauer für’n Arsch”, lautete die Antwort.
Im Leben würden wir oft gerne wissen, wie sich die Dinge entwickeln.
Wir würden gerne voraussehen können, was weiterhin MIT uns und UM uns herum geschehen wird.
Aber was wäre, wenn wir wirklich ALLES vorher wüssten und beeinflussen könnten?
Würde es sich auf Dauer nicht genauso anfühlen, als würde man eine gerade, lange Strecke im platten Land laufen?
Wenn ich das Leben zur Zeit betrachte,
so gleicht es einem wilden Auf-und-Ab-Parcours
auf unbefestigten Wegen, die nah an einem Abgrund verlaufen.
Hin und wieder kommt mal ein ruhiges Teilstück,
bis zur nächsten Kurve
und man weiß nie, was dahinter auf einen wartet,
Ab und zu sehnt man sich dann
nach einer geraden langen Strecke im platten Land.
Aber tief drin, weiß man auch,
dass DAS auf Dauer unerträglich wäre.
Das Leben lässt sich nicht wirklich planen.
Es lässt sich lediglich leben.
Nehmen wir die Kurven, plötzlichen Biegungen,
die Berge, die uns aus der Puste bringen
und die Schotterpisten auf unserer Strecke
bewusst und achtsam mit,
ohne uns dabei gedankenlos abzuhetzen—
damit unser Leben nicht auf der Strecke bleibt.
So- lean back and enjoy the ride.
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