In den vergangenen Wochen gab es einige “welterschütternde” Vorkommnisse in meinem Freundeskreis. Jahrelange Freunde verabschiedeten sich für immer und andere “Freunde” hatten auf einmal das dringende Gefühl mir IHRE Wahrheit über MICH offenbaren zu müssen.
Begebenheiten solcher Art sind in den ersten Stunden grundsätzlich meist emotional erschütternd (wenn man damit NICHT gerechnet hat) oder ärgerlich (wenn man damit gerechnet hat, es aber grundsätzlich hätte anders geregelt werden können).
Auf den zweiten Blick allerdings bieten solche Erlebnisse ungeahnte Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung.
Mit ein wenig emotionalem Abstand kann man den Menschen, der Dinge wie: “Nachlässige Mutter, Facebooksucht, Burnoutgefährdung” vorwirft, in Ruhe betrachten und nach einiger Zeit beschliessen, dass dieser von seiner Unzufriedenheit und seinen eigenen Erfahrungen gesprochen hat und dass dieser “Freund” einfach nur Angst hat, vergessen zu werden.
Und da ist da noch der Mensch, der Dir per E-mail “Oberflächlichkeit, Enttäuschung und Entfremdung” vorwirft und dich aus diesem Grund mit viel Tammtamm aus seiner Facebookfreundesliste wirft…. (!?).
Ein Mensch, der, mit einigem Abstand betrachtet, beinahe jede Verabredung in den letzten Jahren chronisch gecancelt hat und der, wenn es zu der Verabredung kam, ständig klar stellte, dass er in einer Stunde aber wieder fort müsse…
All diese Personen haben eines gemeinsam:
Sie bleiben niemals bei SICH. Es sind IMMER die anderen. Das ist einfacher und es tut nicht so weh.
Diese Menschen lenken gerne von sich ab, und wundern sich dann,
wenn sie nicht gebührend wahrgenommen werden. Aber, wie soll man jemanden sehen, der sich selber nicht einmal anschauen will?
Wenn ICH mit MIR selber unzufrieden bin, so ist es das Einfachste sich einfach die Menschen in meiner Umgebung vorzunehmen, die gerade ausnahmsweise mal zufrieden mit sich sind.
Ich nehme ihre vermeintlichen Fehler und mache GROSSE daraus.
Denn, wenn ich den Splitter im Auge des anderen grösser mache, so ist es bequemer den Balken im eigenen nicht zu sehen.
Dieses Verhalten ist MIR absolut nicht unbekannt.
Jeder Mensch tut das hin und wieder.
Das ist menschlich.
Aber nur der, der sich selbst reflektiert “gewinnt” in solchen Situationen, alle anderen bleiben traurig und wütend zurück.
Rückblickend kann und möchte ich mich tief verneigen und aus tiefstem Herzen und frei von Groll, sagen:
“Danke! Weil ihr mir offenbart habt, wer IHR seid und wie es Euch gerade geht, aber das hat nichts mit MIR zu tun.”
Oder, wie meine 7jährigen Tochter soeben weise sagte und weshalb ich überhaupt wieder auf diese Vorkomnisse kam:
“WER ES SAGT; DER ISSES SELBER!”
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